Ein Jahr mit dem Piaggio Beverly 400 S HPE – Mein Erfahrungsbericht
Ein Jahr mit dem Piaggio Beverly 400 S HPE – Erfahrungsbericht Piaggio Beverly 400 S – Ein Jahr, 4000 Kilometer und viele Eindrücke: Zeit für ein Fazit zum Piaggio Beverly 400 S HPE. Nach unzähligen Fahrten durch Stadt, Odenwald und über die Autobahn weiß ich ziemlich genau, was der große Italiener kann – und wo seine Eigenheiten liegen.
Warum der Beverly?
Die Entscheidung für den Piaggio Beverly 400 S HPE fiel, weil unser Medley 150 S einfach zu wenig Leistung für die längeren Autobahnstrecken hatte. Ich wollte etwas Stärkeres – mit mehr Durchzug, besserem LED-Licht und einem großen Stauraum. Und genau das bietet der Beverly. –> Wenn ihr mehr über den Wechsel erfahren wollt, geht es hier weiter.
Motor & Getriebe – Kraftpaket mit Charakter
Der Motor ist eine Wucht. Kraft in allen Lagen, egal ob allein oder mit Sozia. Besonders im Odenwald spielt der Roller seine Stärke aus – das starke Motorbremsmoment macht dort fast „One Pedal Driving“ möglich. Einfach vom Gas gehen, und der Roller verzögert deutlich. In engen Kurven perfekt!
Zum Thema Anspringen: Manchmal, aber nur manchmal, geht der Roller perfekt an, um sich dann nach ein paar Sekunden zu verschlucken und wieder auszugehen. Startet danach aber immer zuverlässig. Außerdem hatte ich schon ein paar Mal den Fall, dass ich gleich nach dem Starten losgefahren bin und er die ersten 300 m nur sehr wenig Gas annahm. Trotz Vollgas tuckert er dann vor sich hin – war bisher aber sehr selten.
In der Stadt verhält sich die Variomatik dagegen angenehm geschmeidig. Zwischen 20 und 30 km/h kein Ruckeln – ideal im Stop-and-Go oder mit Sozia. Nur im Bereich zwischen 50 und 70 km/h wünsche ich mir manchmal, einfach mal rollen lassen zu können. Oft wird man zu früh zu langsam, wenn man das Gas wegnimmt und z. B. auf eine Ampel zurollt.
Fahrwerk & Handling
Das Fahrwerk ist super abgestimmt. Auch für schnelle Etappen völlig in Ordnung – klar, es bleibt ein Roller, aber er liegt satt und sicher. Ab einer hohen Kurvengeschwindigkeit kommt etwas Wippen auf, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Reifen & Grip
Mit den Reifen bin ich sehr zufrieden – wenn da nicht die Breite wäre. Die serienmäßigen Pneus sind super, der Michelin City Grip 2*, den ich wirklich jedem empfehlen kann. Als Ganzjahresfahrer – bei Hitze, Regen oder Kälte – ist der City Grip 2 bisher einfach überragend (absolutes Vertrauen!).
Ein Punkt, der mir auffällt: Die hintere Reifenbreite mit 140 mm. In Kurven muss man etwas mehr arbeiten als mit einem agileren 130er. Ich habe sogar schon von Fahrern gelesen, die sich nur wegen des agileren 130er-Hinterreifens die kleinere Maschine nehmen würden. Muss aber jeder selbst wissen – ich komme damit zurecht, man gewöhnt sich an alles.
Ausstattung & Alltagstauglichkeit
Die Ausstattung des Beverly 400 S HPE ist wirklich durchdacht. Keyless Go funktioniert absolut zuverlässig – einfach den Schlüssel in der Jackentasche lassen, und schon lassen sich Roller, Sitzbank und Tankdeckel öffnen. Gerade im Alltag superpraktisch!
Gerade das schlüssellose Öffnen von Sitzbank und Tank ist eine feine Sache. Kein lästiges Gefummel mit dem Schlüssel – einfach Knopf drücken, fertig. Besonders mit Handschuhen ein echter Komfortgewinn.
Über die Piaggio App gibt’s zudem ein nettes Detail: „Finding Home“. Der Roller lässt beim Abschließen das Licht kurz an und leuchtet dir den Heimweg – typisch italienisch, praktisch und charmant zugleich.
Das LED-Licht ist, wie erwartet, einfach mega. Gerade für mich, der oft auch im Dunkeln unterwegs ist, ist die Ausleuchtung top – breit, hell und gleichmäßig. Damit macht Nachtfahren richtig Spaß und ist sicherer.
Der Tacho ist super ablesbar, auch bei direkter Sonne. Die Anzeigen sind klar und informativ, aber das Design wirkt etwas altbacken – eher funktional als modern. Dafür funktioniert alles perfekt, und das ist am Ende das Wichtigste.
Die Soziusfußrasten sind gummiert und schön integriert, aber recht weit vorne angebracht. Für meine Sozia bequem, für mich beim Anhalten manchmal unpraktisch – ich bekomme regelmäßig die Füße meiner Frau in die Waden 😅. Liegt vielleicht auch an meinen kürzeren Beinen.
Ein weiteres Highlight ist der USB-Anschluss im Handschuhfach. Perfekt, um unterwegs das Smartphone zu laden oder direkt als Navi zu nutzen. In Kombination mit einer Handyhalterung ist das richtig praktisch – so kann man auch längere Touren entspannt angehen.
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Das Helmfach fasst einen großen Helm und noch ein paar Kleinigkeiten. Für den Alltag oder Einkäufe ist das perfekt. Zusätzlich habe ich eine kleine Tasche, für zwischen Sitz und Lenker, am Piaggio typischen ausklappbaren Haken – superpraktisch!
Der Bordcomputer zeigt alles Wichtige übersichtlich an – Durchschnittsverbrauch, Uhrzeit, Reichweite, Außentemperatur. Wie gesagt, wirkt leicht altbacken, funktioniert aber einwandfrei.
Auch die Verarbeitungsqualität geht absolut in Ordnung. Klar, besser geht immer – aber insgesamt macht der Roller einen soliden, hochwertigen Eindruck. Lack, Sitzbank und Bedienelemente wirken robust und langlebig.
Karosserie & Alltag
Die rote Farbe? Immer noch ein Hingucker! Auch nach einem Jahr. Im Winter, mit Kälte und Salz kein Problem – einmal die Woche abkärchern und abtrocknen, fertig. Super pflegeleicht.
Die Sitzbank trocknet schnell und ist auch bei feuchtem Herbst- und Winterwetter ein echter Pluspunkt. Einfach abwischen und losfahren – genau so muss das sein.
Meine Winterroutine?
Ganz einfach: fahren, fahren, fahren. Einmal die Woche reinigen, abtrocknen – fertig. So macht das Fahren auch im Winter Spaß. Der Roller springt zuverlässig an, auch bei Minusgraden.
Windschutz & Scheiben
Ich fahre inzwischen zwei Scheiben:
- Piaggio Original Windschild (hoch)* – perfekt im Herbst und Winter. Schützt super vor Wind, Regen und Kälte. Dafür etwas lauter durch mehr Verwirbelungen.
- Faco Kurzscheibe* – leiser, da weniger Verwirbelungen. Ideal im Sommer. Achtung: keine ABE!
Mit der großen Scheibe komme ich selbst bei leichtem Regen fast trocken an. Nass werden nur Helm, Hände und Ellenbogen – alles sehr entspannt. Ein fast vollständiger Autoersatz!
Praktisches Zubehör
Mein Handy habe ich mit einer Halterung von AliExpress an der alten Spiegelhalterung montiert – sitzt bombenfest. Die Spiegel habe ich durch Lenkerendspiegel* ersetzt – dazu findet ihr hier meinen Bericht:
Lenkerendspiegel-Montage am Piaggio Beverly 300/400 HPE.
Verbrauch & Reichweite
Vielleicht liegt es an meinem Fahrprofil, aber unter 4 Liter komme ich einfach nicht. Aktuell liege ich über die gesamte Strecke bei rund 4,27 l / 100 km. Zwei Drittel meiner Fahrten laufen über die Autobahn – meist zwischen 100 und 135 km/h, manchmal auch schneller, wo es erlaubt ist.
Die Reichweite liegt realistisch zwischen 200 und 300 Kilometern pro Tankfüllung. Damit kommt man gut hin – ob Pendelstrecke oder Wochenendtour.
Fazit nach einem Jahr
Der Piaggio Beverly 400 S HPE ist ein großartiger Allrounder. Kraftvoll, komfortabel, zuverlässig – und dazu richtig schön. Mit Sozia absolut tourentauglich, im Stadtverkehr entspannt, auf der Autobahn souverän.
Ein paar kleine Eigenheiten wie das starke Motorbremsmoment oder die breiten Reifen gehören einfach dazu. Wer damit leben kann, bekommt einen Roller, der fast schon ein Auto ersetzt – nur mit mehr Spaßfaktor.
Ich würde ihn jederzeit wieder kaufen. Dann vielleicht auch mit einem kleineren Motor 😉
Aktuelle Piaggio Beverly Modelle (Stand 2025)
Piaggio bietet den Beverly seit Jahren in verschiedenen Motorisierungen an. Während international bereits neue Varianten angekündigt wurden, ist in Deutschland derzeit ausschließlich der Beverly 400 HPE offiziell erhältlich. Der kleinere 300 HPE und der neu vorgestellte 310 HPE sind aktuell nicht auf der deutschen Piaggio-Webseite gelistet.
| Modell | Hubraum | Leistung | Drehmoment | Preis (UVP, ca.) | Verfügbarkeit |
|---|---|---|---|---|---|
| Piaggio Beverly 300 HPE | 278 cm³ (1-Zylinder, 4-Takt, flüssigkeitsgekühlt) | 19 kW (≈ 26 PS) | 26 Nm @ 6.250 U/min | ca. 5.999 € | aktuell nicht auf der Piaggio-Deutschlandseite gelistet |
| Piaggio Beverly 310 HPE | 311 cm³ (neu entwickelter HPE-Motor, Euro 5+) | 21 kW (≈ 28,5 PS) | 30 Nm @ 6.000 U/min | ca. 6.299 € | angekündigt, noch nicht offiziell in Deutschland verfügbar |
| Piaggio Beverly 400 HPE | 399 cm³ (1-Zylinder, 4-Takt, flüssigkeitsgekühlt, Euro 5+) | 26 kW (≈ 35 PS) | 37,7 Nm @ 5.500 U/min | ab 6.799 € | in Deutschland erhältlich |
Quelle: Piaggio Deutschland (Stand Oktober 2025)
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