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KTM 790 DukeMotorrad

KTM Duke 790 – The Scalpel – Testbericht und mehr

So, nun war der Tag gekommen die KTM 790 Duke „The Scalpel“ ist auf dem Markt. Die in diesem Jahr interessanteste Neuerscheinung für mich. Ich habe Sie mir für einen halben Tag bei einem KTM Händler geliehen und konnte sie somit ausgiebig testen. Eine 30 Minuten Probefahrt bringt mir nicht viel. Hier mein Testbericht zur KTM 790 Duke. Viel Spaß.

Der erste Kontakt

Als ich mit meiner Honda NC750 X DCT bei Stega Racing in Worms auf den Hof fuhr, stand sie schon da und lief warm. Dies habe ich bisher bei noch keinem anderen Händler erlebt. Aber es ist nachvollziehbar, der Kunde will ja gleich los und gib ihm Power. Und daher ist dies auch für die Maschine viel besser.

Nachdem der Mietvertrag ausgefüllt und unterschrieben war, bekam ich vom „Freundlichen“ eine kurze Einweisung, bei einem modernen Moped finde ich das in der Zwischenzeit recht sinnvoll.

Hier dann schon der erste AHA-Effekt

Dann durfte ich los. Ich nahm sie und schob sie erst mal auf den Parkplatz zu meiner Honda. Hier dann schon der erste AHA-Effekt. Sie schiebt sich gegenüber der rund 50 Kg schwereren Honda NC750 X DCT wie ein Fahrrad. Schon mal ein echter Pluspunkt.

Aufsitzen und los. Das aufsteigen mit meinen kurzen Beinen, ich stehe zumindest mit meinem Vorderfuß auf, ist selbst für viele Große zu wenig, also dass aufstehen mit dem Vorderfuß, bei meiner Größe von 168 cm gewöhnt man sich an so etwas. Ich würde sie von der Sitzhöhe mit einer Honda NC700 S vergleichen. Diese fährt meine Frau und ich hatte das gleiche Gefühl von der Sitzhöhe. Dank des Gewichtsvorteils, macht es einem die KTM 790 Duke aber viel einfacher!

Die ersten Meter

Man muss sich ja erst mal zurechtfinden, dies klappte aber bei der KTM 790 Duke recht gut. Alles ist an seinem Platz. Bloß das Aufblendlicht hatte ich zwischenzeitlich aktiviert und suchte den Schalter dafür. Dieser ist im Schalter für die Lichthupe integriert. Wird einfach nach vorne geschoben, fertig (muss man wissen 😛 ). Durch den Cursor der Menüsteuerung ist der normale Platz belegt.

Feeling for Curves

Erst einmal etwas eingrooven. Feeling for Curves 😆 Die KTM gibt einem schnell Vertrauen. Man sitzt perfekt integriert, aber nicht beengt. Der Lenker wird einem nah zugereicht, dadurch muss man sich nicht extrem strecken und sitzt aufrecht.

Auch ein Tag danach zwickt nichts. Perfekt!

Die Sitzposition

Ich mit meinen 168 Cm finde sie optimal, dass einzige was ich vielleicht noch ändern würde, wäre den Lenker noch etwas zu mir drehen, dies ist aber auch möglich da sich dieser in vier Positionen verstellen lässt.

Der Sitz ist vorne eher schmal geformt und wird hinten gemütlich breit. Er ist mit einem guten und nicht glatten Stoff bezogen, so hat man auch beim Anbremsen nicht gleich den Tank zwischen den Beinen bzw. beim Beschleunigen ein unsicheres Gefühl, weil man nach hinten rutscht.
Nach meinen gefahrenen 140 KM, kann ich sagen, man sitzt wirklich gut. Auch ein Tag danach zwickt nichts. Perfekt!

Der Motor

Kreisrundes Lächeln vorprogrammiert!!

Zwei Zylinder in Reihe, 105 PS und das in einem Motorrad das vollgetankt nur 183 Kg wiegt, Spaß! Kreisrundes Lächeln vorprogrammiert! Er zieht schön von unten an, um ab 6000 Umdrehungen dann noch einmal richtig nach zu legen und einem die Arme lang zu machen.
Aber wo es was Positives gibt, gibt es auch etwas Negatives. Er hat Kostantgasruckeln und dabei sogar gefühlt leichte Aussetzer. Man kann mit ihm zwar mit 50 Km/h im Vierten Gang durch die Ortschaft, aber dies ist einfach komisch, er ruckelt leicht. Auch im dritten Gang oder mit einem anderen Fahrmodi (Statt Tour —>Rain) gibt es hier keine Verbesserung. Dies ist aber meiner Meinung nach nicht soooo schlimm. Das von mir gefahrene Motorrad hatte außerdem noch keine Erstinspektion und es kann sich noch alles ändern.

„Loud Pipes Safes Lifes“

Der Auspuff, ich muss ihn einfach erwähnen. Trotz Euro 4, bekommt KTM es hin einen originalen Auspuff klingen zu lassen wie ein Tuningauspuff erster Güte. Hammer. Beim Runter schalten Gänsehaut durch das Zwischengas des Blippers, beim Beschleunigen auch. Einfach geil. Aber halt laut. Wie hieß es früher einmal „Loud Pipes Safes Lifes“.

Das Getriebe

Rund 10.000 € und sogar noch einen „Blipper“ an Board, geil. Ich wusste nicht, dass es möglich ist ein Motorrad zu bauen, dass man sogar ohne großen Zug auf der Kette, ohne Kupplung noch gut schalten kann.
Es benötigt zwar saubere Schaltvorgänge, heißt man muss die Schaltung sauber durch ziehen/ drücken aber dann läuft der Blipper zu Hochtouren auf. Und macht seine Sache mit dem Getriebe sehr gut. Auch die Drehzahlen auf der Autobahn sind nicht nervig hoch so dass man sich auf einen ausgedehnten Ausflug/ Motorradurlaub einlassen kann.

Der Verbrauch

Nach dem Fahren habe ich die KTM 790 Duke wieder vollgemacht, laut Bordcomputer hatte ich dabei einen Verbrauch von 3,9 Liter/ 100 Km. Dies ist für ein Motorrad in dieser Leistungsklasse mehr als angebracht.

Das Fahrwerk

Es ist nicht einstellbar, na und! Die paar Leute die es wirklich drauf haben ihr Fahrwerk anzupassen, die kann man fast an einer Hand abzählen. Manche Motorräder sind vielleicht damit ausgestattet, aber die Fahrwerkseinstellung werden nie geändert. Umso wichtiger ist eine solide Grundeinstellung, die dir nicht bei jedem Schlagloch dein Hirn zum Helm raushaut.
Und hier hat KTM, meiner Meinung, alles richtig gemacht. Nicht zu weich, eher Sportlich frech und trotzdem feinfühlig. Passt für mich. 😛

Die Reifen

Er will ein Touring-Reifen sein.

Maxxis, keine so bekannte Marke im Straßenbereich, ist mit dem Supermaxx ST auf der neuen KTK 790 Duke vertreten. KTM hat in Zusammenarbeit mit Maxxis den neunen Reifen entwickelt.
Er will ein Touring-Reifen sein. Wenn man mal etwas nach Testberichten bei Google sucht, kann man schnell feststellen, dass dieser Reifen bei weitem nicht so haltbar ist, wie die zwei Komponenten Reifen der Konkurrenz.
Ja er ist im Einkauf recht günstig (80€ für den Hinterreifen), die Konkurrenz Produkte kosten hier ab ca. 110 €. Aber der riesen Schwachpunkt ist hier angeblich die Laufleistung, der Maxxis soll nur ca. 3000 Km halten, wo die anderen Hersteller in Richtung 8000 Km und mehr gehen.
Ich persönlich kann nichts Negatives über die Reifen schreiben, sie haben mir während meiner Probefahrt immer ein sicheres Gefühl vermittelt. Es war ja auch warm und trocken. Hier findet ihr noch ein Pressebericht vom Maxxis.
Die Erfahrungen der neuen KTM 790 Duke Besitzer wird uns dann zeigen was der Reifen wirklich kann.

Trotzdem würde ich selbst wieder auf meine Michelin Road Pilot 4 oder Road 5 wechseln. Da dieser wahrscheinlich günstiger kommt, auch bei Regen besser sein soll und für meine langen Touren der geeignetere Reifen erscheint.

Update 24.06.2018: Nach rund 3000 Km ist der “Touring Reifen” Maxxis Supermaxx ST fast unten. Ich nun wird ein Michelin Road Pilot 4 aufgezogen. Bin gespannt wie sich mein Lieblingsreifen auf der KTM 790 Duke schlägt.
Ich hatte übrigens wenig bis gar keine Rutscher mit dem Maxxis. Bei Regen bin ich ihn nicht gefahren und kann daher wenig dazu schreiben. Aber eins steht fest, gute 3000 Km, sind für einen Touring Reifen, so günstig wie er auch ist, zu wenig!

Update 30.08.2019: Nach rund 8000 Km sind auch die Michelin Road 4 durch. Sie wurden durch Michelin Road 5 ersetzt. Mehr dazu findest Du in den dazu gehörigen Testberichten. Einfach auf die Links klicken.

 

Die Ausstattung

Ein Elektronikpaket das in dieser Klasse einzigartig ist.

Wheelie Control, Kurven ABS, Traktionskontrolle, Motorschleppmomentregelung (Antihopping Kupplung), verschiedene Fahrmodi etc. …… Alles was ein modernes Motorrad haben sollte. Ein Elektronikpaket das in dieser Klasse einzigartig ist. Was fehlt ist bei der Hardware, wenig Platz unter der Sitzbank, kein Hauptständer, keine Scheibe (Nakedbike, normal halt) und da hört es für mich schon auf. Mir fehlt sonst nichts mehr.

Design

Was soll ich hier jetzt schreiben, ich finde sie gelungen. Natürlich kann man sich hier streiten. Daher soll dies jeder für sich entscheiden.

Der Preis

10.150 €

Wie oben schon geschrieben, 10.150 € sind für die KTM 790 Duke, bei eurem KTM Händler des Vertrauens fällig.

Fazit

Ja was soll ich sagen. Ich bin nicht der “typische” Neufahrzeugkäufer. Ich warte gerne etwas ab wie sich das Model einführt und greife dann zu. Daher habe ich gestern schon mit meinem KTM Händler des Vertrauens gesprochen und mir die Vorführmaschine reservieren lassen! 😀
Ich finde KTM ist mit der 790 Duke eine gutes Motorrad gelungen. Natürlich hat sie wie jedes andere Objekt auch ihre kleinen Macken, diese haben wir selbst ja auch.
Ich habe mir seit Jahren gewünscht, dass Honda endliche eine Maschine mit 2 Zylindern und DCT auf den Markt bringt, die nicht so wie die CRF1000 einen Riesen voraussetzt. (Also Größentechnisch) Doch leider kam da nichts….. 😥

Update 8. Juni 2018: Stega Racing aus Worms hat sich gemeldet. Meine Maschine steht bereit. Ich werde hier nun weiter berichten was ich und meine “Kathi” alles erleben bzw. was wir für Teile umbauen oder optimieren. Schaut einfach immer mal wieder hier vorbei, es lohnt sich!

Was meint Ihr zu eurer KTM 790 Duke? Habt ihr sie schon? Wollt ihr euch eine holen? Hinterlasst mir doch einfach einen Kommentar.

Update Juni 2018: Die KTM 790 Duke aus diesem Bericht ist jetzt meine! Ich bin bereits schon mitten im Um- und Anbauen.

Achtung: Ich veröffentliche immer wieder neue Berichte zu ihr. Also kommt gerne öfter vorbei und empfehlt meine Seite weiter.

 

Technische Daten KTM 790 Duke
Antrieb:

Zweiyzylinder-Reihenmotor, 799 cm³, zwei obenliegende Nockenwellen, vier Ventile pro Zylinder, 77 kW (105 PS) bei 9.000/min, 86 Nm bei 8.000/min, Verdichtung 12,7:1, mechanisch betätigte Anti-Hopping-Kupplung, Sechsganggetriebe, Kette

Fahrwerk:

Stahl-Brückenrahmen mit verschraubtem Rahmenheck aus Leichtmetall, Upside-down-Gabel vorn, direkt angelenktes Zentralfederbein hinten, Federweg vorn/hinten 140/150 mm,

Räder und Bremsen:

Reifen vorn 120/70 ZR 17, Reifen hinten 180/55 ZR 17, 300-mm-Doppelscheibenbremse mit Vierkolben-Festsätteln vorn, 240-mm-Scheibenbremse mit Zweikolben-Festsattel hinten, abschaltbares Kurven-ABS, ABS komplett abschaltbar oder nur hinten als Supermoto Modus.

Maße und Gewicht:

Radstand 1475 mm, Lenkkopfwinkel 66°, Nachlauf 98 mm, Sitzhöhe 825 mm, Tankinhalt ca. 14 Liter, Trockgewicht ca. 169 kg, Gewicht vollgetankt ca. 183 kg. Verbrauch ca. 4-4,5 Liter.

KTM Duke 790 Testbericht

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Marc

Hi, mein Name ist Marc. Ich bin der Gründer von www.marcmachtblau.de und www.Schriesheim-Pur.de. In Zusammenarbeit mit meiner Frau Sandra, möchten wir euch etwas über unsere Ausflüge in der Region (RNK), Zukunft Radverkehr, Mobilität, Technik und unsere Motorräder KTM 790 Duke, BMW R1200R und Honda NC700S berichten. Gefallen dir meine Bilder? Dann buch mich ganz einfach unter www.fotograf-schriesheim.de Für Anfragen für Zusammenarbeit: anfragen (@) marcmachtblau.de "Genieße jeden Tag, es könnte Dein letzter sein!" Euer Marc

Ein Gedanke zu „KTM Duke 790 – The Scalpel – Testbericht und mehr

  • Hallo! Ich bin die 790er gestern ausgiebig gefahren: Timmelsjoch, Jaufenpass, Kühtai…. Deinem sehr guten Bericht möchte ich (1,85 Meter) 2 Dinge hinzufügen.
    Ergonomie: Wenn der Lenker nicht gekröpft, sonder gerade und der Sitz etwa 3cm höher wäre…. Hätte ich mich wohler gefühlt (Fahrtzeit ca. 7Std.)

    Zum Fahrwerk(Als Vergleich Street Triple R & 939 Hypermotard)…: vorne ist okay, nicht überragend. Das Federbein ist eine Katastrophe… Ab ca80 km/h werden kurze, hatte Schläge (Frostaufbrüche, Querfügen) nahezu ungefiltert an den Fahrer weitergeben… Und bringen , vor allem beim abbremsen vor Kehren, Unruhe in die Duke.

    Ich hoffe auf ein R Modell. Dann schlage ich zu.
    Grüße und Allzeit gute Fahrt

    Antwort

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